U15 - FC DEISENHOFEN – TSV MURNAU 6:0 (4:0)

Überragender Gegner lässt gute Murnauer schlecht aussehen!

 

Auch im dritten Auswärtsspiel konnte die Murnauer U15 nicht punkten. Die Ursachen für die klare Niederlage waren in den ersten 15 Minuten gleich zu erkennen: etwas zu viel Respekt vor der Größe und offensiven Wucht der Deisenhofener in der Defensive, Passivität gegen den Ball bei hohen Bällen gegen wie Männer köpfende Gegner und zu wenig Geschwindigkeit in der Athletik aber vor allem auch im Kopf bei der Entscheidung schnell und kontrolliert den Ball nach vorne zu spielen.

 

So war leider bereits nach 16 Minuten die Messe gelesen, als Murnau gerade dabei war Kontrolle ins Spiel zu bringen. Nach 20 Sekunden hätte die Partie wohl einen anderen Verlauf nehmen können. Dawit Muras eroberte am gegnerischen rechten 16er-Eck den Ball und lief von da alleine auf den Torwart zu. Seinen Schuss aufs lange Eck konnte der Keeper aber mit der Fußspitze noch um den Pfosten drehen. So kam Deisenhofen seinerseits nach 2 Minuten mit ihrem ersten Angriff in eine gute Position, aber Paul Röhrig konnte den Schuss aus 11m halten. In der 4. Spielminute dann das 0:1 aus Murnauer Sicht.  Der Ball fand nach einer Ecke von links per Kopfballtorpedo seinen Weg ins Tor, keine Abwehrchance für Paul. Murnau versuchte weiter vertikal zu spielen und zeigte, dass man durchaus offensiv mitspielen kann. Doch nach einigen versuchen sich am 16er fest zu spielen, gab es nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte Freistoß für Deisenhofen. Die scharfe hohe Flanke wurde wieder wie bei einer Herrenmannschaft schulmäßig per Kopf im Tor zum 0:2 versenkt. Erneut nach einem Freistoß, bei dem die Murnauer zunächst den Ball aus dem 16er bringen konnten kam es zum zweiten Ball für Deisenhofen. Die daraus resultierende Flanke von rechts wurde am langen Pfosten natürlich wieder mit dem Kopf zum 0:3 verwertet. Murnau spielte aber weiter nach vorne und konnte sich auch in der gegnerischen Hälfte spielerisch festsetzen. Das Passspiel wurde kontrollierter und dominanter und Deisenhofen musste oft Bälle rausschlagen, um den Druck vom 16er zu nehmen. Eine gute Torchance von Rouven machte der gegnerische Keeper mit einer Glanzparade zunichte. Zuvor war Murnau mit einem sehenswerten Spielzug über rechts zur Grundlinie gekommen. Die Hereingabe von Florian Kollmann verpasste zunächst am langen Pfosten Durim Gjocaj, der aber nachsetzte und den Ball im 16er noch ablegen konnte auf den mitgelaufenen Außenverteidiger, der aus vollem Lauf den Ball Richtung linken Winkel schoss. Dann setzte es bitterer Weise das 0:4 aus einer schönen Einzelaktion des starken Mittelstürmers der Deisenhofener. Ab dem 0:4 blieb das Spieltempo aber weiterhin hoch auf beiden Seiten, Deisenhofen zog sich etwas zurück, dennoch konnte Murnau durch dominantes Passspiel und gute Pässe in die Spitze mithalten und dem Spiel einen offenen Anschein geben.

 

Nach der Halbzeit zeigte Murnau weiterhin, dass sie das Spiel nicht abschenken und taten mit viel Aufwand alles dafür, dass vielleicht noch ein Tor herausspringt. Gute Kombinationen, ein gutes Umschaltspiel, gutes Pressing auf den Gegner hielten die zweite Hälfte lange offen. Murnau setzte sich auch öfter über Außen durch, aber der letzte Pass fand das Ziel im Zentrum vor dem Tor nicht. Deisenhofen lauerte im zweiten Durchgang immer wieder auf Konter, die aber genau so gut verteidigt wurden von Murnau wie sie vorgetragen wurden. In der 53. Minute und 63. Minute konnte der überragende Mittelstürmer mit zwei klasse Abschlüssen das Ergebnis noch höher Schrauben. Murnau belohnte sich für die couragierte Spielweise leider nicht. Eine Großchance für Durim frei im 16er wurde wegen Abseits, im Übrigen die einzige Fehlentscheidung des guten Schiedsrichters, nicht zu Ende gespielt.

 

FAZIT:

Deisenhofen hat uns gezeigt, wie weit man in diesem Alter schon sein kann von der taktischen und individuellen Ausbildung. Auch wenn sicherlich mehr als die Hälfte der Spieler schon viel weiter in ihrer körperlichen Entwicklung sind.

Aber wir sehen, dass es immer noch einen Schritt schneller, eine Körpereinsatz kräftiger, einen Laufweg mehr und vor allem im Kopf schneller von den Entscheidungen im Offensiv- wie im Defensivverhalten gehen kann!

 

 

Autor: Klaus Fahrner