„Vorbereitungsspiel“ in Freising zeigt auf, wo Lösungen gefunden werden müssen!
Das erste Punktspiel in Freising war praktisch das erste Vorbereitungsspiel für die C-Jugend des TSV Murnau, da unter dem neuen Trainer Klaus Fahrner bisher nur Trainings und diese auch nur mit geringer Teilnehmerzahl stattgefunden haben.
Daher galt es für die Jungs neue Aufgaben im taktischen Bereich erst einmal auf den Platz zu bekommen und die Murnauer Tugenden Kampf und Leidenschaft in die Waagschale zu werfen.
In der ersten Halbzeit gelang dies sehr ordentlich. Die Freisinger überließen den Drachen den Ball und stellten sich auf Konter lauernd in die eigene Hälfte. Die Drachen konnten mit dem Ballbesitz aber leider nicht all zu viel anfangen, da Pässe in die Tiefe zu langsam und teilweise auch zu spät gespielt wurden. Ebenso wurden die Außenverteidiger zu spät angespielt. Dadurch mussten die Freisinger wenig laufen und konnten sich auf das Ballerobern im Zentrum beschränken. Das Mittelfeld der Drachen war zwar bemüht, traf aber häufig die falsche Entscheidung zwischen Abspiel und selber dribbeln, oft wurde der Ball auch nur sicher nach hinten gespielt, wodurch man wieder neu aufbauen musste. Die Stürmer wurden nur selten ins Spiel gebracht, aber bei Ballbesitz der Freisinger sorgten die Angreifer immer wieder für wichtige Balleroberungen, wodurch Freising auch nie selbst gefährlich nach vorne Spielen konnte. Die besten Chancen im ersten Durchgang hatte Freising jedoch immer nach Fehlern im Spielaufbau der Murnauer, die aber durch gutes Defensivverhalten von der Verteidigung und auch zweimal von Torspieler Paul Röhrig zunichte gemacht wurden. Das Offensivspiel der Murnauer stockte leider 20m vor dem Freisinger Tor, so dass es zu keinen nennenswerten Aktionen vor dem Freisinger Gehäuse kam.
Im zweiten Durchgang schickte der erboste Freisinger Trainer seine Mannen beim Anstoß gleich mit 8 Mann ins Pressing. Diesen Überfall überspielten die Murnauer aber glänzend, wurden jedoch durch einen überraschenden Abseitspfiff des Schiedsrichters kurz hinter der Mittellinie gebremst. Sonst wäre man wohl in einer 3:1 oder 4:1 Situation auf das Tor der Freisinger gekommen. Freising versuchte nun seinerseits zu pressen, was teilweise die Murnauer Drachen überraschte. Die Fehlerquote im Passspiel stieg nun zusehends. Nur noch gelegentlich konnte man sich in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Dann fielen Mitte der Zweiten Halbzeit in 7 Minuten 3 Tore für Freising, denen alle ein Ballverlust der Murnauer vorausging, entweder auf höhe der Mittellinie, oder gar 30 Meter vor dem eigenen Tor. Beim ersten Gegentreffer wurde der Ballverlust sogar noch hervorragend verteidigt, der Außenstürmer wurde von Simon unter Druck gesetzt, Anthony machte den kurzen Pfosten dicht und dahinter deckte Rouven körperlich gut gegen den zentralen Stürmer. Letzterer spielte allerdings den Ball clever mit der Hacke an Rouven und Paul vorbei ins lange Eck zum 1:0 für Freising. Danach wurde Freising noch körperlicher und schneller, was die Murnauer zu immer mehr Fehlern zwang. Diese Fehler hätten aber durch schnelleres denken und mutigeres Spiel aus der Abwehr ins Mittelfeld und auf die Stürmer vermieden werden können. Zweimal konnten die Freisinger den Ball erobern und mit schnellem Umschaltspiel die Tore zum 2 und 3 zu Null erzielen. Danach ließen die Freisinger die Zügel wieder locker und Murnau konnte ein paar Angriffe nach vorne fahren, blieb jedoch zu harmlos. Thomas bekam noch eine 5 Minuten Zeitstrafe nach einem Frustfoul, Anthony musste mit einer Zerrung am Oberschenkel ausgewechselt werden.
FAZIT:
Die technische Grundausbildung ist vorhanden, muss aber jetzt mit einer gehörigen Portion Schnelligkeit, sowohl im Kopf, als auch über die Athletik im Spiel umgesetzt werden. Das erkennen von Räumen, in die hinein gespielt und gelaufen werden muss ist ein wichtiger Baustein. Aber auch das Lösen am Flügel und im Zentrum von 1 gegen 1 Situationen, um Überzahl herzustellen oder um zur Grundlinie für eine Flanke zu kommen, ist entscheidend in dieser Liga!
Autor: Klaus Fahrner