
Treffer in der Nachspielzeit beschert Remis gegen Münchner Löwen
Nur noch wenige Sekunden sind zu spielen. Zum wiederholten Mal blickt Schiedsrichter Simon Krystkowiak auf die Uhr. Gleich pfeift er ab - der TSV 1860 München führt gegen den TSV 1865 Murnau mit 1:0. Doch dann schnappt sich der Murnauer Stürmer nach Zuspiel das Leder und versenkt es im Löwen-Tor. Binnen weniger Sekunden bildet sich eine riesige Traube glückseliger Jungdrachen.
die grünweissen D-Junioren haben vor heimischer Kulisse - 250 Zuschauer zählte man an der Poschinger Allee - im Bezirksoberliga-Duell dem Favoriten aus der Landeshauptstadt ein Remis abgetrotzt.
Was manchem aus München gar nicht schmeckte. Sechziger-Trainer Thomas Hahn soll übel gelaunt das TSV-Gelände verlassen haben. In seinem Drehbuch stand offenbar ein Auswärtssieg. Seinem Murnauer Gegenüber ist Hahns Stimmung völlig egal. "Der Punkt ist absolut verdient", findet Stefan "Speedy" Schwinghammer - auch wenn der Murnauer Ausgleich zugegebenermaßen mit viel Glück in der Nachspielzeit (62.Minute) zustande kam. Aber der Treffer durch den Murnauer Torjäger, der in Murnau nie kleine Eruption auslöste, war für Disziplin-Fanatiker Schwinghammer dem unbeugsamen Willen seiner Kicker geschuldet - und der besseren Kondition. "Wir hatten einfach mehr Dampf."
Dieses Mehr an Luft führte nach der schnellen Löwenführung (9.) zwangsläufig zu guten Murnauer Chancen durch die Murnauer Offensive. doch diese scheiterte zweimal in aussichtsreicher Position. "Da haben sie wohl etwas Angst gekriegt", mutmaßt sein Trainer. Jedenfalls -und das zeigte die Partie mehr als deutlich - mussten sich die Murnauer Drachen vor den Münchner Löwen zu keinem Zeitpunkt verstecken.
Besonders wichtig für den TSV-Coach ist folgende Erkenntnis: " Da ist Luft nach oben." Soll heißen: Vielleicht können Speedys Jungs noch änder hochgehandelte Teams ärgern - beispielsweise die U12 des FC Bayern. Zunächst jedoch müssen die Murnauer am Wochenende gegen Verfolger Ismaning ran. Wenn die Drachen wieder kämpfen wie die Löwen, dann kann eigentlich nichts schief gehen.