TSV - SV Wielenbach 0:2

Kopflos, mutlos, torlos

Was war die Murnauer Mannschaft im Spiel gegen den SV Wielenbach wert? Böse Zungen würden behaupten 2,10 Euro – 14 mal Flaschenpfand. Fern der Wahrheit läge dies natürlich nicht, denn bei der 0:2 (0:1) Heimniederlage gegen den bis dahin sieglosen Konkurrenten aus dem Nachbarlandkreis machte keiner der Murnauer Akteure eine besonders gute Figur.

Man merkte den TSVlern trotz aller Beteuerungen und Einschwörungen von Beginn weg an, dass in den Hinterköpfen das Video vom leidigen 0:7 des SV Wielenbach gegen den FC Garmisch spukte. Zwar hatte man den Gegner aufgrund dessen bescheidenen spielerischen Mitteln über weite Strecken der ersten Hälfte gut im Griff, konnte aber wiederum kein Kapital aus Ballbesitz und Chancenplus schlagen. Hatte es während der Trainingswoche noch Anzeichen auf endlich mehr Durchschlagskraft im Sturmzentrum gegeben, schafften es die üblichen Verdächtigen auf Murnauer Seite leider wieder nicht den Ball in den gegnerischen Maschen zu platzieren.

Begrenzte spielerische Fähigkeiten hin oder her – Wielenbach spielte mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln clever und konsequent. Das Murnauer Spiel – sofern es denn mal sinnvolle Züge annahm – wurde durch eine sehr tief stehende Abwehr und das ständige Provozieren von Freistößen unterbunden. Und passend zum insgesamt bis dahin zweifelhaften Auftritt der Grün-weißen schafften es die Gäste sogar mit ihrer ersten richtigen Torchance in Führung zu gehen: die Murnauer Hintermannschaft spielte auf Abseits, was bereits zuvor einige Male für brenzlige Situationen gesorgt hatte, und konnte somit den enteilten Wielenbacher Stürmer nicht mehr einholen (45.). Erfreulicherweise war es also wieder einmal mit dem Pausenpfiff gelungen in Rückstand zu geraten.

Damit nicht genug: musste man sich in der ersten Hälfte noch berechtigte Sorgen machen, dass einige der tapferen Zuseher an der Poschinger Allee nach dem Ende der Partie einen Augenarzt wegen akuter Schmerzen aufsuchen müssen, wäre eine spontane Erblindung noch vor dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit wohl für alle TSV-Anhänger an diesem Tage die erträglichere Lösung gewesen. Somit seien lediglich die Highlights in Christian #9 Mayers gelb-roter Karte wegen Meckerns (60.), dem entscheidenden 0:2 nach geradezu diletantischem Defensivverhalten (72.), sowie die gelb-rote Karte eines Wielenbacher Abwehrrecken wegen Trikotziehens / Wrestlingeinlage (81.) erwähnt.

Tore: 0:1 (45+3), 0:2 (72.)