TSV Murnau - FC Rottach Egern 3:1

Pflichtaufgabe gegen Tabellenschlusslicht erfüllt

„Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss,“ ließ an diesem Wochenende die Stadionzeitung des TSV verlauten. Passend dazu hatte die Mannschaft vom Staffelsee den FC Rottach-Egern zu Gast, seines Zeichens abgeschlagenes Schlusslicht der Tabelle - und wie sich herausstellen sollte, eine Hürde der Höhe „unterirdisch,“ welche das metaphorische TSV-Pferd beim 3:1 (1:0) Heimerfolg dann auch in millimetergenauer Maßarbeit übersprang.

Noch vor dem Spiel wünschte sich „Präsi“ Phillip Zoepf einen geruhsamen Nachmittag von seinem Team, der gerne auch in einem „Kantersieg“ ausklingen dürfe. Dass dies nicht der Fall sein würde, wurde mit Beginn der Partie ziemlich schnell klar: die Gäste hatten sich geschlossen um ihren Strafraum verteilt und waren in den ersten zwanzig Minuten der Partie nicht gewillt einen Fuß jenseits der Mittellinie auf „gegnerisches Terrain“ zu setzen. Die Drachen wirkten bemüht die benötigte Führung zu erzielen, zeigten sich aber immer wieder zu überhastet im Abschluss, oder zu fahrig im Spiel an den gegnerischen Sechzehner. In dieser Phase scheiterten Beni #10 Hausmann und Kollegen mit einigen Schüssen, die meist recht weit am Tor vorbeiflogen; bis in den umstellten Strafraum spielte man sich nur selten vor.

Erst als die Rottacher sich nach circa 25 gespielten Minuten etwas aus dem Murnauer Dauerwürgegriff befreien konnten, gab es folglich auch auf deren Seite des Spielfeldes zumindest ein bisschen mehr Raum. Wahre Hochkaräter sollten aber weiterhin Mangelware bleiben, sodass es schon einer Standardsituation bedurfte, um den so herbeigesehnten Führungstreffer endlich zu erzielen: einen Freistoß direkt von der Strafraumgrenze zirkelte der auch ansonsten stark spielende Murnauer Rechtsverteidiger, Chris #11 Mayer, mit viel Gefühl in die Maschen (31.). Bis zur Halbzeit scheiterten daraufhin noch Thomas #4 Hörmann mit einem Flachschuss knapp neben den Pfosten (37.), sowie Werner #14 Fischer bei einem Alleingang (41.) am gegnerischen Keeper.

Nach dem Seitenwechsel machten beide Teams da weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatten. Lediglich beim TSV mischte sich mit zunehmender Spieldauer eine Spur von Überheblichkeit mit einem ordentlichen Schuss Eigensinn einiger Akteure, was letztenendes in einem äußerst unansehnlichen Hin und Her zwischen beiden Strafräumen endete. Besonders Patrick #12 Witzke versuchte es immer wieder alleine, oder mit einem besonderen Kabinettstückchen auf seinem linken Flügel und wurde damit mit schöner Regelmäßigkeit von der gegnerischen Verteidigung ausgebremst – sehr zum Verdruss von Mitspielern und Zusehern. Seine Klasse bei Alleingängen bewies dann aber einmal mehr Manu #7 Pratz, der – zuvor auch häufig verzettelt – den Weg durch die gegnerischen Reihen dann doch noch fand und mit trockenem Knaller unter die Latte die Führung ein wenig komfortabler für die Drachen gestaltete (62.).

Durch eben jenen Komfort des bereits als eingetütet gewähnten Erfolges schlichen sich im TSV-Spiel zudem mehr und mehr kleine Unsicherheiten und Ungenauigkeiten ein. Rottach verlegte sich nun längst nicht mehr ausschließlich aufs Verteidigen und gab nun die Parole „ob 2:0 oder 4:0 ist auch egal“ aus. Aus einer ganzen Verkettung an eben erwähnten Unpässlichkeiten enstand folglich sogar der Anschlusstreffer, zu dem alle Mannschaftsteile der Grün-weißen ihren Anteil geflissentlich beitrugen (68.). Wirklich spannend wurde es trotzdem nicht mehr – zu unterlegen präsentierten sich die Laternenträger vom Tegernsee. Somit setzte Thomas #4 Hörmann nach der einzig halbwegs sehenswerten Kombination mit seinem gefühlvollen Heber zum 3:1 einen versöhnlichen Schlusspunkt unter eine Partie, die man ansonsten besser schnell vergessen sollte (78.).

Tore: 1:0 Mayer (31.), 2:0 Pratz (62.), 2:1 (68.), 3:1 Hörmann (78.)

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